Leser:innenbriefe

Nr. 14 –

Eine Vogelscheuche

«Ja zur 13. Rente: Die grosse AHV-Saga», WOZ Nr. 10/24

All die enttäuschten und ratlosen Gesichter der bürgerlichen Politiker:innen. Man erntet, was man sät. Zu lange schon leben diese Privilegierten aus Politik und Wirtschaft in einer Welt, in der Fenster durch Spiegel ersetzt wurden. Die Angstmacherei in all ihren Formen hat ihre Wirkung verfehlt. Wie wenn jemand eine Vogelscheuche in seinen Garten stellt und nachher selber nicht mehr wagt, den Garten zu betreten.

Richard Knecht, Glarus

Kaum auszuhalten

«Climate Engineering: Ein Patent zum Weitermachen wie bisher», WOZ Nr. 9/24

Einen grossen Dank und Gratulation zur hervorragenden Berichterstattung zur Klimaerhitzung. Es ist kaum mehr auszuhalten. Da versuchen wir seit bald Jahrzehnten, das schädliche FCKW aus unserer Atmosphäre zu eliminieren, um der Zerstörung der Ozonschicht Herr zu werden. Ob damit dem drohenden Klimawandel Einhalt geboten werden konnte, steht in den Sternen. Um dem weiteren übermässigen Verbrauch an allem, was uns das Leben angenehm und bequem macht, frönen zu können, ist uns alles gut und recht.

Da kommen Wissenschaftler und Forscher wie herangepfiffen, die nicht zu einer weitreichenden Verringerung des CO2-Ausstosses forschen, sondern das Heil in dessen Vernichtung oder Entsorgung predigen. So sollen also sogenannte Aerosole (FCKW lässt grüssen und danken) in der oberen Atmosphäre versprüht werden, um der Erderwärmung entgegenzuwirken; das CO2 einfach im Boden verbuddelt oder, wie ich der Zeitschrift «mare» entnehmen konnte, in den Ozeanen versenkt werden – als ob da nicht schon genug Wohlstandsmüll zum scheinbaren Verschwinden gebracht worden wäre.

Die versteckte Botschaft in all den Bestrebungen liegt doch darin, dass nach Lösungen gesucht wird, die uns ein Weiterbestehen ohne Einschränkungen und Verzicht garantieren. Ohne schlechtes Gewissen dürften wir uns weiterhin grenzenlos dem Konsum und der Verschwendung widmen.

Die Feststellung «Nobel geht die Welt zugrunde» ist an dieser Stelle angebracht. Mir fehlt nur noch eine offene Botschaft, die da heissen könnte: Wir und vor allem die kommenden Generationen haben eine Zukunft, wenn wir jetzt (und das wissen wir eigentlich schon seit 1972) auf die Bremsen stehen und unser Denken und Handeln nach «Weniger ist mehr» ausrichten. Und wir schlittern von einer Abhängigkeit – fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas, Öl, Uran etc. – in die nächste, und zwar von allem, was mit einer Stromzelle zu betreiben ist. Eine Konsequenz davon ist Elektromüll, der sich zu Schrottbergen auftürmt.

Kurt Koch, per E-Mail