«Diese Geschichte ist nicht abgeschlossen und wird es nie sein» Nadine Olonetzky und Özlem Çimen setzen sich in ihren Büchern mit ihren Familien auseinander und zeigen auf, wie sich Kriege und Massaker in Menschen einschreiben und Traumata weitergegeben werden.

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WOZ: Nadine Olonetzky, in Ihrem Buch recherchieren Sie die Geschichte Ihres Vaters, der als junger jüdischer Mann in die Schweiz geflüchtet ist und so den Holocaust überlebt hat. Sie, Özlem Çimen, entdecken in Ihrem Buch, dass Ihre Familiengeschichte mit dem Genozid an den Armenier:innen sowie dem Massaker an den Zaza-Kurd:innen in Dersim in den dreissiger Jahren verbunden ist. Wann haben Sie gemerkt, dass Ihre Familiengeschichte auch für andere Menschen relevant sein könnte, und sich entschieden, ein Buch darüber zu schreiben?

Özlem Çimen: Ursprünglich habe ich die Geschichte für meine Kinder aufgeschrieben. Ich hatte mich für einen Schreibkurs bei der Autorin Gabrielle Alioth angemeldet, doch der fand wegen zu wenig Anmeldungen nicht statt. Sie sagte, ich solle ihr trotzdem mal schicken, was ich geschrieben hätte. Als sie den Text gelesen hatte, wollte sie mehr davon, und sie meinte, sie kenne Leute, die sich für diese Geschichte interessieren würden. Sie hat mein Manuskript dann dem Limmat-Verlag geschickt. Ich habe bis zuletzt nicht richtig begriffen, was passiert. Erst als ich den Vertrag unterschrieben habe, habe ich realisiert: Es gibt tatsächlich Leute, die sich für diese, für meine Geschichte interessieren.

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