Was weiter geschah: Überfall der Border Patrol

Nr. 25 –

Vergangenen Donnerstag haben rund dreissig bewaffnete GrenzpolizistInnen eine Unterkunft für Flüchtlinge in der Nähe von Arivaca im US-Bundesstaat Arizona überfallen. Das Lager wurde bislang von der Border Patrol geduldet. Darin betreuen HelferInnen der Gruppe No More Deaths «illegale» MigrantInnen, die auf ihrem Weg durch die Wüste krank geworden sind oder sich verletzt haben. Die Beamten nahmen bei der Razzia vier mexikanische Migranten fest. Eine Sprecherin von No More Deaths befürchtet, dass die Verhaftungen eine neue Stufe der Repression gegen die MigrantInnen signalisieren. Wie eine Rekonstruktion der Ereignisse ergeben habe, hat die Border Patrol die Migranten auf ihrem Weg durch die Wüste mit Überwachungskameras verfolgt. Die Beamten hätten nur darauf gewartet, dass die Migranten in die Falle tappen und das Lager aufsuchen würden.

Die USA haben ihre Grenzbefestigung zu Mexiko in den letzten Jahrzehnten immer weiter verstärkt. MigrantInnen ohne gültige Einreisepapiere weichen deshalb für den Übertritt in die USA auf unbewohnte Gegenden in der Wüste aus, wo sie tagelange Märsche durch die brütende Hitze erwarten. Allein in Arizona sind so in den letzten sechzehn Jahren gegen 3000 Menschen ums Leben gekommen.

Nachtrag zum Artikel «Tödliche Mauern, schon jetzt» in WOZ Nr. 24/2017 .