politour

Nr. 8 –

AntiKulti

Die AntiKulti-Ateliergruppe besteht aus Menschen verschiedenster kultureller und geografischer Herkunft, die sich regelmässig treffen, um sich über (für sie) aktuelle politische Themen auf verschiedenen Ebenen auseinanderzusetzen. Gemeinsam werden neue Ideen diskutiert, Entscheidungen getroffen, und es wird gearbeitet. Zum Beispiel an einem Theaterstück, an alternativen Stadtplänen oder dem Bleibeführer. Der Fokus der Projekte liegt dabei meistens auf dem Kampf für die Rechte aller Menschen, die hier sind. Neben dieser Arbeit bietet die AntiKulti-Gruppe eine Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln, neue Freundschaften zu schliessen und zugleich auch Deutschkenntnisse zu vertiefen. In einem Vortrag gibt die AntiKulti-Gruppe Einblicke in vergangene und aktuelle Projekte, ihre Arbeitsweise und ihre Ziele.

Zürich ABS, Hohlstrasse 481, Do, 23. Februar,
20 Uhr.

Bäuerliche Bewegungen

Silvia Pérez Vitoria, Soziologin, Ökonomin, Dokumentarfilmerin und Autorin von «Bauern für die Zukunft», hält den Vortrag «Widerstände der bäuerlichen Bewegungen in einer globalisierten Welt». Sie rekapituliert in groben Zügen die Geschichte der Landwirtschaft und zeigt auf, wie BäuerInnen überall auf der Welt für Werte wie Solidarität und ökologisches Gleichgewicht eingestanden sind. Die Industrialisierung der Landwirtschaft verursacht soziale Missstände und Umweltzerstörungen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Verantwortung, die BäuerInnen sowohl als ProduzentInnen von Lebensmitteln wie auch als HüterInnen des ökologischen Gleichgewichts haben.

Laufen Galerie Kulturzentrum «alts Schlachthuus», Di, 28. Februar, 20 Uhr.

Grundeinkommen

Das Konzept ist so einfach wie radikal: Jeder Mensch in der Schweiz erhält jeden Monat 2500 Franken als bedingungsloses Grundeinkommen. Ohne Wenn und Aber. Wer arbeitet, verdient mehr, wer nicht arbeitet, eben nicht. «Die Befreiung der Schweiz» heisst das Buch von Christian Müller und Daniel Straub, das für ein bedingungsloses Grundeinkommen plädiert. Daniel Straub spricht anlässlich der Vernissage mit dem Schriftsteller Adolf Muschg und dem bildenden Künstler Enno Schmidt über das Konzept und seine mögliche Realisierung. – An einer weiteren Veranstaltung werden Müller und Straub das Buch in Scuol vorstellen.

Zürich Theater Neumarkt, Neumarkt 5,
Sa, 25. Februar, 17 Uhr; Scuol Hotel Belvédère, Stradun 330, Sa, 3. März, 9.30 Uhr.

Migration

In der Flucht-, Asyl- und Migrationsthematik gibt es ein bekanntes Bild, das immer wieder aufgerufen wird: das Bild des «vollen Boots». Während das visuelle und metaphorische Bild des «vollen Boots» Migrationsrestriktionen legitimiert, diente das Bild des «leeren Lands» zur Rechtfertigung kolonialer Projekte. Was hat dies mit dem Umstand zu tun, dass heute auf politischen Plakaten eine Angst vor der umgekehrten Kolonisierung beschworen wird? Darüber spricht die Kulturhistorikerin Francesca Falk in einem Vortrag.

Zürich Theaterhaus Gessnerallee, Gessnerallee 8,
Mi, 29. Februar, 20 Uhr.

«Fairness statt Willkür. Einbürgerungsrechte verteidigen – Eine politische und kulturelle Collage gegen die Aushöhlung des kantonalzürcherischen Einbürgerungsrechts»: Im Rahmen dieser Veranstaltung gibt es die szenische Lesung «Die Angst der Eidgenossen vor den Fremden» mit Graziella Rossi, Helmut Vogel und Jaap Achterberg, der schweizerisch-kurdische Autor Yusuf Yesilöz liest aus seinen Texten, der Psychoanalytiker Berthold Rothschild spricht zur Frage, was absolute Freizügigkeit bedeuten könnte, Balthasar Glättli, Nationalrat der Grünen, stellt die beiden Vorlagen vor, Martin Graf überbringt eine Grussbotschaft des Regierungsrats. «Tagesanzeiger»-Journalist Dario Venutti befragt schon und (noch) nicht Eingebürgerte: Weshalb wollten sie SchweizerInnen werden, weshalb liessen sie es bleiben, was bleibt ihnen in Erinnerung?

Zürich Kanzlei, Kanzleistrasse 56, Mi, 29. Februar, 20 Uhr (Türöffnung 19 Uhr, Barbetrieb).

Indische Frauen

Indien heute: In vielen Gebieten stellen Frauen die herrschenden Geschlechterverhältnisse infrage. Weil ihnen Polizei und Justiz kaum Hilfe bieten, gründen Frauen aus Vadodara, einer Millionenstadt im Nordwesten Indiens nahe der pakistanischen Grenze, ihr eigenes Gericht – unter einem Baum – und sprechen Woche für Woche Recht. Mit Schlagfertigkeit und Kreativität weisen sie prügelnde Ehemänner und zänkische Schwiegermütter in ihre Schranken. Und wenn es sein muss, ziehen sie auch schon mal als Räumkommando los, um die Mitgift einer armen Witwe, die mit ihrer Tochter einfach auf die Strasse gesetzt wurde, zurückzuholen. Ihre Geschichte erzählt der Dokumentarfilm «Shortcut to Justice» von Daniel Burkholz und Sybille Fezer.

Zürich Punto d’incontro, Josefstrasse 102,
Fr, 24. Februar, 20 Uhr.

Pflanzliche Kommunikation

«Was haben Pflanzen uns und ihren Artgenossinnen mitzuteilen? Wie gestaltet eine Pflanze ihr Sozialleben?»: Die Biologin und WOZ-Autorin Florianne Koechlin hält das Referat «Der schlaue Kopfsalat».

Winterthur Kesselhaus auf dem Sidi-Areal, Bushaltestelle Pflanzschulstrasse, Do, 23. Februar, 19.30 Uhr.

Schmutziges Geld

Der Rotpunktverlag stellt das Buch «Schatzinseln. Wie Steueroasen die Demokratie untergraben» von Nicholas Shaxson vor. Der britische Journalist liefert eine umfassende Darstellung der Steueroasen dieser Welt und lässt Insider haarsträubende Episoden erzählen. Ein besonderes Augenmerk liegt unter anderem auf dem Finanzplatz Schweiz, einem der «weltgrössten Aufbewahrungsorte für schmutziges Geld». Mit dem Autor diskutieren Cédric Wermuth (Nationalrat, SP), Hans-Peter Portmann (Finanzplatzexperte, Kantonsrat, FDP), Mark Herkenrath (Alliance Sud). Moderation: Markus Mugglin (Redaktionsleiter «Echo der Zeit» / Radio DRS).

Zürich Kanzlei, Kanzleistrasse 56, So, 26. Februar, 18 Uhr.

Wirtschaftsförderung

Nach einem Einführungsreferat von Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, findet eine Podiumsdiskussion statt unter dem Titel «Swissprinters, Transoil – Erhaltung von Arbeitsplätzen. Wirtschaftsförderung muss den Kurs ändern!». Mit Fredy Fässler, St. Galler SP-Regierungsratskandidat, Peter Hartmann, Kantonsrat, Fraktionspräsident SP, Anke Gähme, Sekretärin der Gewerkschaft Unia, und Dominik Dietrich, Sekretär der Gewerkschaft Syndicom.

St. Gallen Historischer Saal im Hauptbahnhof,
Di, 28. Februar, 19.30 Uhr.