Hausmitteilungen

Nr. 36 –

Rea Brändle

Die vielen LeserInnen dieser Zeitung als Autorin in unserem Kulturteil vertraute Rea Brändle ist am vergangenen Montag nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren verstorben. Die Germanistin, die nach ihrer Zeit als Kulturredaktorin beim «Tages-Anzeiger» als freie Journalistin und Buchautorin arbeitete, bereicherte unsere Zeitung in den letzten fünfzehn Jahren mit profunden Theater- und Literaturkritiken sowie scharfsinnigen Einblicken in kulturelle und helvetische Sonderbarkeiten. Als zeitweilige Vertretung auf der Kulturredaktion überraschte sie uns immer wieder mit ihrem Sinn für verkannte Figuren und vergessene Geschichten. Ihre unverblümte Direktheit und ihr beherztes Einstehen für all das, was ihr am Herzen lag, werden wir mindestens ebenso vermissen. Ein Nachruf erscheint in der nächsten WOZ.

Kessler verliert erneut

Im April letzten Jahres lehnte es die WOZ ab, eine Gegendarstellung des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) und von dessen Präsidenten Erwin Kessler zu publizieren. Kessler, bekannt für seine Klagefreudigkeit, reichte daraufhin Klage ein und verlor in erster Instanz. Er zog das Urteil vors Thurgauer Obergericht weiter. Als er auch dort verlor, ging er vor Bundesgericht. Nun hat das Bundesgericht der WOZ vollumfänglich recht gegeben: Die WOZ war nicht verpflichtet, Kesslers Gegendarstellung zu publizieren. Denn nicht nur waren seine Behauptungen in der Gegendarstellung «offensichtlich unrichtig», wie das Gericht festhält, sein Schreiben war auch gar keine korrekte Gegendarstellung, denn: Ein blosses Dementieren einer Tatsachenbehauptung im bemängelten Text ist noch keine Gegendarstellung.