100 Wörter: Treibjagd im Tobel

Nr. 10 –

Von den Horden hasserfüllter Hündeler durch an sich liebliche Tobellandschaften gehetzt, konnte sich Knöpfendring nur noch mit Not unter eine Brücke und von dort aus durch ein stillgelegtes Abflussrohr über die Stadtgrenze flüchten, wo er sich einigermassen in Sicherheit glaubte, bis dass er gewahr wurde, dass ihn der selbsternannte Hilfssheriff Glauckner, der auch bei den privatesten der privaten Sicherheitsunternehmen an der Aufnahmeprüfung gescheitert war und nun seine grosse Stunde gekommen sah, noch immer zu Fuss verfolgte und ihm schliesslich so lange den Weg versperrte, bis die herbeigerufene Polizei eintraf und dem wunderlichen Treiben durch eine Massenverhaftung ein würdiges Ende bereitete.

Stephan Pörtner ist Krimiautor («Köbi der Held», «Stirb, schöner Engel», «Mordgarten») und lebt in Zürich. Seine neue Gaunerkomödie «Die Bank-Räuber» tourt aktuell mit Beat Schlatter in der Hauptrolle durch die Deutschschweiz: www.diebankraeuber.ch. Für die WOZ schreibt er Geschichten, die aus exakt 100 Wörtern bestehen. Eine Auswahl unter dem Titel «100 Mal 100 Wörter» sowie «Mordgarten» sind im WOZ-Shop www.woz.ch/shop als Buch erhältlich.