Wichtig zu Wissen: Störfaktor Volk

Nr. 49 –

Susi Stühlinger über aargauische Gemeindeversammlungen

Ein heimtückischer Winkelzug des Volkes hatte die Pläne von Gemeindepräsident Andreas Glarner durchkreuzt. Einzig das Volk war schuld, dass über das aargauische Oberwil-Lieli nun das Asylchaos hereinbrechen würde: Der Ort musste die Flut von sechs bis acht Flüchtlingen bewältigen, nun da die Gemeindeversammlung dank der Agitation irgendeiner Studentin blauäugig entschieden hatte, sich doch nicht von der entsprechenden Verpflichtung gegenüber dem Kanton loszukaufen. Dies, obwohl Andreas Glarner eigens noch eine Powerpoint-Präsentation erstellt hatte, die zeigte, was mit der Aufnahme solcher Subjekte in Oberwil-Lieli Einzug halten würde: Burkas und Sprengstoffgürtel. So konnte es nicht weitergehen.

Beneidenswerterweise weit weniger desolat als in Oberwil-Lieli waren die Zustände in Gipf-Oberfrick ennet der Aare: Dort verweigerte die Gemeindeversammlung wenigstens auch mal eine Einbürgerung, zumindest die jener renitenten, alleinerziehenden Veganerin, die sich erfrechte, den aargauischen Kuh- und Kirchenglocken – und somit dem Kern der abendländischen Kultur – den Kampf anzusagen.

Nichtsdestotrotz war für den Vertreter der Volkspartei klar: Der Störfaktor Volk musste eliminiert werden, wenn man im Aargau verhindern wollte, was in Winterthur oder Schaffhausen bereits traurige Realität geworden war: die Unterwanderung durch den Islamischen Staat, der sich im Schosse des Volkes festsetzte, um von dort aus ungehindert Terror, Angst und Schrecken zu verbreiten.

So geschah es zu dieser Zeit auch im Tessin, wo Islamisten aus Rache wegen dem soeben beschlossenen totalen Burkaverbot zu biologischen Waffen griffen: Nur so liess sich erklären, warum in der Kaserne von Airolo ausgerechnet fünfzig Sanitätsrekruten an der Magen-Darm-Grippe erkrankt dahinsiechten. Strategisch nicht unklug, zuerst die Rettungskräfte auszuschalten, das musste man diesen Terroristen lassen. Umso wichtiger war es, Verteidigungsminister Ueli Maurer im Bundesrat jetzt einen fähigen Kollegen zur Seite zu stellen.

Der von den Linken favorisierte Weinbauer Guy Parmelin war sicher nicht die optimale Wahl, war dieser doch laut Insiderkreisen partout besoffen, was zwar als ausgeprägtes Merkmal der abendländischen Kultur gelten, im Kulturkampf allerdings nicht unbedingt von Nutzen sein konnte. Dann schon eher Norman Gobbi, der nicht nur fast gleich hiess wie die eidgenössische Integrationsfigur Globi, sondern als ausgebildeter Kommunikationsfachmann die Dinge auch beim Namen nannte – zum Beispiel den Neger beim HC Lugano oder die Tiere von Zigeunern, die auf Tessiner Autobahnraststätten ihr Unwesen trieben – und der nach ungarischem, amerikanischem oder israelischem Vorbild eine Mauer an der Landesgrenze zu bauen versprach. Gar nicht gut fand Andreas Glarner indes diesen Zuger Emporkömmling, diesen schnöseligen Jungspund namens Thomas Aeschi, dessen Wahl die Hoffnung auf ein Bundesratsmandat für Andreas Glarner selbst empfindlich schmälern würde. Und daran wäre dann nicht einmal das Volk schuld.

Die in Schaffhausen lebende Susi Stühlinger hat von den düsteren Machenschaften der angeblichen Schaffhauser IS-Zelle bislang nichts gemerkt.